Sonntag, 27. Februar 2011
Jeder ist seines Glückes Schmied - aber wer hat heutzutage schon noch einen Amboss?
Der heutige Eintrag beschäftigt sich mit dem Thema "Glücklich sein".
Mit dem Glück ist es eine so seltsame Sache. Damit meine ich viel weniger soetwas wie "Glück" als das Gegenteil von "Pech", als viel mehr das Vorhandensein des eigenen Lebensglücks. Dabei hat jeder Mensch eine eigene Auffassung von Glück und manche suchen ihr Glück sogar im Unglück.
Das kann so aussehen, dass sie eine sehr lange Zeit jemandem hinterherlaufen den sie lieben, von dem sie aber genau wissen, dass er ihre liebe nie erwiedern wird. Auch gibt es die Leute, die sehen das sie unglücklich sind und wissen was sie tun müssten um glücklich zu sein, es aber einfach nicht gebacken kriegen, diese Dinge in Angriff zu nehmen.
Die tragischste Form dieser Spezies findet sich allerdings in den Menschen, die glauben, dass andere Menschen für ihr Glück zu sorgen haben. Immer wieder begegne ich Menschen in meinem Umfeld die so denken. Selbstverständlich gibt es Menschen, die einen großen Einfluss auf das eigene Glück haben, aber wie unfair ist es andere dafür verantwortlich zu machen, dass man selbst nicht glücklich ist?
Schlimm wird es dann, wenn eine Beziehung im Spiel ist. Eine Beziehung in der ein Partner sein Glück vom anderen abhängig macht kann auf dauer nicht gut gehen. Für eine funktionierende Beziehung ist es notwendig, dass beide Partner ihr eigenes Glück schaffen können um den anderen daran teilhaben zu lassen. Es ist schon schwer genug für einen Menschen sein eigenes Glück zu finden, aber alleine für das Glück von zwei Menschen zu sorgen ist so gut wie unmöglich.
Genauer wird das übrigens in dem Kinofilm "Keinohrhasen" erläutert.
Die verschiedenen Formen des Glücks, oder vielmehr die Formen in denen es anzutreffen sind, also Glück in der Liebe, im Beruf oder Glück mit Geld sind vielschichtig und reich facettiert. Was für den einen schon ein riesen Glück ist, kann für den anderen selbstverständlich sein. Hier kann man keine generelle Aussage treffen. Auch was das Lebensglück betrifft verhält es sich ähnlich.
Oft hört man, vor allem von Menschen höheren Alters, Worte wie:
"Hauptsache wir sind Gesund"
oder
"Was will ich mehr ausser meiner Gesundheit"
Und oft scheint uns diese Aussage viel zu Simpel, als das wir sie mit Lebensglück in Verbindung bringen könnten. Man muss auch eingestehen, dass die Probleme des Alltags ein Wald sind, durch den man die simplen Dinge kaum noch zu sehen bekommt. Aber wenn wir uns mit der Frage beschäftigen "bin ich glücklich?", dann sollten wir stets beachten, dass das Glück viele Farben hat und jede einzelne sollten wir wertschätzen, sei sie auch noch so blass.
Zum Ende des aktuellen Beitrags stelle ich diesmal einen Link zu einem Video.
Julian Heun - Eis essen
Dabei handelt es sich um ein Gedicht von Julian Heun, das sich mit dem Thema Glück beschäftigt. Dem ein oder anderen wird das Gedicht gefallen, manchen auch nicht. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass es jeden von uns irgendwie ansprechen wird.
Euer Lear
Samstag, 8. Januar 2011
Kennst du das?
Kennst du das?
Man nennt dich immer wieder dumm,
und irgendwie beginnst du leise,
auf irgendeine Art und Weise,
wie ein flüstern,
für den Tauben,
es irgendwann zu glauben.
Helfen sie dann?
Können sie dir helfen?
Die guten Noten die du sammelst,
die klugen Sätze die du stammelst?
Das wohl kaum.
Denn überall hörst du Gebrumm,
das dir sagt, du seiest dumm.
Kennst du das?
Man nennt dich immer wieder schwach.
Und irgendwie beginnst du leise,
auf irgendeine Art und Weise,
wie ein flüstern
für den Tauben,
es irgendwann zu glauben.
Hilft es dann?
Kann es dir helfen?
Zu wissen das du niemals weinst,
Stets nur sagst was du auch meinst?
Das wohl kaum.
Denn jeder steckt dich in dies Fach,
und sagt dir stets, du seiest schwach.
Kennst du das?
Man nennt dich immer wieder faul.
Und irgendwie beginnst du leise,
auf irgendeine Art und Weise,
wie ein flüstern
für den Tauben,
es irgendwann zu glauben.
Hilft es dann?
Kann es dir helfen?
Zu wissen was du schon geschafft,
dich stets hast wieder aufgerafft?
Das wohl kaum.
Denn alle reißen auf das Maul,
und sagen dir, du seiest faul.
Kennst du das?
Man nennt dich alle diese Sachen,
doch du verzichtest, gar nicht leise
auf jede nur erdenklich Weise,
spielst nun absichtlich den tauben,
darauf es ihnen auch zu glauben.
Das hilft dann!
Das kann nur helfen!
Ignoriere was sie sagen,
mögen sie noch so an dir nagen.
Du bist du.
Und ihre Rufe nicht dein leid,
sondern Neid.
Lear