Da ist es doch schon wieder 8 Monate her seit dem letzten Eintrag und ich bin mir
so gut wie sicher, das diesen Blog keiner mehr lesen wird, habe ich doch selbst 8 Monate gebraucht
um hier mal wieder vorbei zu schauen. Eine Alte Präsentationsweisheit lautet, seine geistigen Ergüsse stets kurz und knackig zu halten, also kann ich kaum erwarten meine wenigen treuen Leser mit einem alle 8 Monate stattfindenden Blog bei Laune zu halten. Ich überlege gerade ob ich einen Link bei Facebook einbringen soll und, um vielleicht ein paar Leute mehr anzulocken, mal wieder eine gewisse Regelmäßigkeit reinbringe. Einmal die Woche dürfte schon drin sein, aber ich bin mir nicht sicher ob es so viele sinnige Themen gibt. Warten wir es ab.
Der heutige Eintrag trägt den Titel:
"Der Lauf der Dinge"
Dieser Titel ist nicht sinnlos gewählt und schon gar nicht aus der Luft gegriffen. Es ist lediglich der Versuch die Ereignisse der letzten Wochen in einen Satz zu fassen. Adäquat wäre nun sicherlich ein Satz wie "Ich habe lange über diesen Titel nachgedacht" aber eigentlich ist er mir in den Schoß gefallen. Denn manchmal ist es recht einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und er scheint uns förmlich anzuspringen.
Also wie laufen die Dinge derzeit? Und genauso wie ich es nicht geschafft habe meinem Titel einen rein negativen oder rein positiven Unterton zu verleihen, so kann ich es auch nicht mit den einzelnen Ereignissen tun, die mein Leben in letzter Zeit bestimmen. Allerdings gilt auch hier, Ausnahmen bestätigen die Regeln.
An dieser Stelle meiner abendlichen Schreiberei komme ich in einen Gewissenskonflikt. Denn zum einen verspreche ich mit dem Titel einige Dinge aufzulisten, andererseits bin ich niemand der gerne aus dem Nähkästchen plaudert. Ich denke ich verrate nicht zu viel von mir selbst oder irgend jemandem den ich kenne, wenn ich sage, dass Verlust und Verlustangst in letzter Zeit allgegenwärtig sind. Dies erstreckt sich vom tatsächlichen Verlust geliebter Menschen und anderer Zeitgenossen bis hin zur Einsicht das nicht alles immer so ist wie es scheint. Letzteres kann natürlich auch tröstlich sein. Aber die Irritation über viele falsche Ansichten über die uns das Leben aufklärt kann schließlich auch zum Verlust des Vertrauens in die eigene Auffassungsgabe führen. Womit wir wieder bei Verlustangst wären. Verteufelt!
Der Trick bei diesen Ängsten ist letztendlich der, etwas Abstand zu nehmen. Menschen neigen grundsätzlich dazu, nur einem sehr kurzen Zeitraum ihre Beachtung zu schenken. Meistens handelt es sich dabei um das Jetzt und viele rühmen sich auch damit, einzig und allein im Jetzt zu leben. Es gibt da ein Sprichwort das mir hierzu einfällt:
"Das Gestern ist Geschichte. Das Morgen ist ein Mysterium. Das Heute ist ein Geschenk."
Und es gibt nichts was mich daran stört, mit Ausnahme der Tatsache, dass es viele Menschen gibt, die es meiner Meinung nach falsch deuten. Ich wäre der letzte der versucht jemandem seine Meinung aufzudrängen, aber ich würde stets versuchen sie zu erläutern. Ohne Frage ist jede Minute die wir haben, jede Stunde und jeder Tag, der aus diesen Minuten wird, ein Geschenk. Doch das Sprichwort scheint für viele Menschen festzulegen das lediglich das Heute wichtig ist. Doch gäbe es das Geschenk des Heute ohne die Geschichte von Gestern? Und ohne dieses Heute gäbe es da das Morgen? Könnten wir die Zukunft ohne die Geschichte genießen und wäre unser Gestern ohne das Morgen interessant?
Es ist wichtig über diese Dinge nachzudenken und darüber zu sprechen. Ich für meinen Teil schreibe sie mir von der Seele ohne die Möglichkeit zu vergessen, dass es ausser mir selbst, keiner mehr lesen wird. Aber was macht das schon? Wenn ich in ein paar Jahren zufällig entdecke, das dieser Blog in den weiten des Webs noch existiert, werde ich diesen Eintrag lesen und lächeln. Denn mit den Geschichten die ich erzähle, kommen die Erinnerungen. Und auch wenn sie nicht immer Positiv sind, sind sie doch ein Teil meines Gesterns.
Gegen Ende meiner Einträge, die ich ab heute versuche wöchentlich zu schreiben, versuche ich stets ein abschließendes Statement zu setzen. Oft werden es Dinge sein die große Männer und Frauen bereits vor mir gesagt haben, oft werden es eigene Kreationen sein. Heute ist es eine eigene Kreation, die viele Männer und Frauen bereits vor mir so, oder so ähnlich formuliert haben:
All die Ereignisse in unserem Leben die uns prägen, seien sie nun positiver oder negativer Natur, sind doch letztendlich Pflastersteine die uns den Weg ebnen. Der ein oder andere mag nicht allzu hübsch sein, und vielleicht erinnern wir uns auch nicht mehr genau daran wie die Steine aussehen, die wir vor einer ganzen Weile gelegt haben, aber wenn man sich am Ende des Weges umdreht, sich den Weg nochmal ansieht, den man hinter sich hat und nicht überwiegend des Bedauerns wegen weint, kann man das ganze schon als Sieg verbuchen.
Lear
Montag, 15. November 2010
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