Dienstag, 14. Dezember 2010
Entscheidungen
Es gibt Menschen, die sich ewig vor einer Entscheidung drücken können. Das glauben sie zumindest. Aber in Wirklichkeit ist jeder Tag an dem wir vor einer wichtigen Entscheidung davonlaufen ein vergeudeter Tag.
Eine meiner lieblings Theorien zum Thema Entscheidung ist, wie vielleicht einigen meiner engsten Freunde bekannt sein dürfte, das Entscheidungen nur Schall und Rauch sind. Da ich an das Schicksal Glaube stelle ich mir Entscheidungen immer als eine Weggabelung vor. Wir "Entscheiden" uns eine Richtung einzuschlagen. Damit verschwindet die Möglichkeit den anderen Weg zu wählen. Und just in diesem Moment, wird aus einer Weggabelung eine gerade Strecke.
Einerseits finde ich diese Annahme überaus tröstend. Denn jedesmal wenn ich einen Fehler mache oder glaube, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, sage ich mir, das ich nur das große ganze betrachten muss, um aus einer falschen Entscheidung eine Weiche für ein ganz bestimmtes Ziel zu machen.
Andererseits finden viele Menschen die Vorstellung vom Schicksal überaus beunruhigend. Oft wird es als Käfig beschrieben und angesehen. Als klare Linie, aus der wir Menschen immer auszubrechen versuchen. Aber das Schicksal erhält gleich einen viel angenehmeren Tonus, wenn wir an seiner Stelle das Wort "Bestimmung" einsetzen. Wenn wir sagen: "es ist meine Bestimmung...." so sagen wir das oft mit Stolz und Zuversicht.
Ich kann verstehen, dass man dem Schicksal stets mit Argwohn entgegensieht, doch es kann auch überaus tröstend sein zu wissen, dass man eines hat.
Der heutige Eintrag ist überaus kurz und, sind wir ehrlich, relativ nichtssagend. Aber ich habe die Entscheidung getroffen es dabei zu belassen. Vielleicht nimmt der ein oder andere sich die Zeit, um das große Ganze zu betrachten und vielleicht wird dieser Text irgendwann für den, der ihn liest, noch wichtig sein. Vielleicht erinnert er sich in einem Moment der falschen Entscheidung daran und merkt, dass schlecht, nicht immer gleich schlecht ist.
Das heutige Statement stammt aus "The Matrix" und ich kann nicht sagen, ob es auch tatsächlich so lautet, da ich es schon lange nicht mehr gehört habe. Aber der Grundgedanke sollte erkennbar sein:
"Wünsche dir niemals das etwas anders ist. Nicht vor- und nicht zurückblickend. Akzeptiere dein Schicksal nicht. Liebe es!"
Lear
Montag, 6. Dezember 2010
Dankbarkeit
Danke, beziehungsweise das Gefühl ehrlicher, aufrichtiger Dankbarkeit sind, wie gesagt, Teil dieser Wortart. Dabei ist es gar nicht so schwer es ehrlich zu meinen. Denken wir nur kurz darüber nach, wofür wir wirklich dankbar sind, so huscht bei den meisten ein, und darauf würde ich wetten, ein Lächeln über die Lippen.
Den heutigen Eintrag möchte ich nun, nachdem ich darauf aufmerksam gemacht habe wie leicht Worte abnutzen können, dazu nutzen, meine Dankbarkeit auszudrücken.
Ich bin dankbar für die wenigen die ich meine wahren Freunde nenne. Ich kenne mit Sicherheit viele Menschen die mir freundschaftliche Gefühle entgegen bringen, wahrscheinlich in etwa so viele wie die, die das Gegenteil empfinden, doch nur von wenigen behaupte ich, dass sie meine wahren Freunde sind.
Namen nenne ich letztendlich nicht, da ich mir sehr sicher bin, dass die Personen die ich meine dies genau wissen.
Ich bin dankbar, für meinen bisherigen Lebensweg der, trotz der ein oder anderen Bruchlandung, doch mehr positiv als negativ war.
Ich bin dankbar, dass ich aus all meinen bisherigen Fehlern lernen konnte, und hoffe das ich sie nicht wieder machen werde.
Ich bin dankbar für jeden Menschen den ich kennen lernen durfte und das ich, zumindest einen Teil ihres Weges teilen durfte.
Ich bin dankbar, dass ich mein Leben in der Hand habe und es planen kann, so dass ich am Ende nur mir gegenüber Rechenschaft ablegen muss.
Und ich bin dankbar, für meine Freundin. Die mich unterstützt und für mich da ist, die mich auf den Boden der Tatsachen holt wenn es nötig ist, die mich wegen meiner Qualitäten schätzt und wegen meiner Macken liebt. Die ich liebe und die, wie ich genau weiss, ein seeliges Lächeln auf den Lippen hat während sie diese Zeilen liest.
Der heutige Eintrag war ein wenig übertrieben zuckrig, das gebe ich gerne zu. Doch letztendlich nutze ich diese Möglichkeit um zu sagen was gesagt werden muss.
Für jene, die mit meinen Danksagungen nicht viel anfangen können, sei doch wenigstens die Botschaft wichtig, das Worte abnutzen wenn man sie zu oft aus den falschen Gründen sagt. Wenn wir nachdenken bevor wir sprechen, bleiben unsere Emotionen glaubhaft, egal welcher Art sie sind.
Für das Ende des heutigen Eintrags fällt mir folgendes Gedicht von Goethe ein:
Worte sind der Seele Bild –
Nicht ein Bild! sie sind ein Schatten!
Sagen herbe, deuten mild,
Was wir haben, was wir hatten. –
Was wir hatten, wo ist's hin?
Und was ist's denn, was wir haben? –
Nun, wir sprechen! Rasch im Fliehn
Haschen wir des Lebens Gaben.
(Rhein und Main, Aussicht,
den 16. August 1815)
Lear
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Tempus fugit...
Um ehrlich zu sein hatte ich auch schon den ein oder anderen Versuch diese Woche, einen Eintrag zu Stande zu bringen. Aber spätestens ab Zeile 17 habe ich den kompletten Eintrag wieder gelöscht. Diese Gefahr droht auch hier noch, aber ich versuche diesmal durchzuhalten, weil mir eine bestimmte Person sonst garantiert ein schlechtes Gewissen macht.
Was mir immer durch den Kopf ging, sobald ich diese Woche angefangen habe zu schreiben, war ein einziger Satz und obwohl ich damit riskiere die Stimmung dieses Blogs ins bodenlose zu stürzen muss ich ihn mir von der Seele schreiben:
"Er starb an einem Freitag morgen und hätte es schön gefunden wenn er gesehen hätte, wie weiss draußen alles war."
Eigentlich ein schöner Satz, der gut für das Ende eines Filmes passen würde. Und trotzdem negativ behaftet, da er so stark mit dem Verlust einer Person zusammenhängt, die mir und auch meiner Familie sehr viel bedeutet hat. Darum soll der erste Teil des Eintrags dem Gedächtnis an meinen Großvater gewidmet sein.
Kurt Dreßler † 26.11.2010
Es tut gut sich das von der Seele geschrieben zu haben, auch wenn es mehr als persönlich ist und ich von solchen Dingen eigentlich Abstand halten wollte.
Aber nun ist es raus und ich hoffe die wenigen Leser dieses Blogs können es mir verzeihen.
Ich merke gerade das ich bereits weit über Zeile 17 hinaus bin, was wohl bedeutet das dieser Eintrag tatsächlich eine Chance darauf hat veröffentlicht zu werden.
Falls es euch bis hier hin zu traurig war, kann ich nicht versprechen das es besser wird. Denn der restliche Eintrag wird sicher nicht sehr lang aber ich möchte noch ein paar dinge loswerden, da ich sonst Angst habe sie spuken mir für alle Ewigkeit durch den Kopf.
Am wichtigsten dabei ist es mir, ein paar kurze Worte über Zeit zu verlieren. Zeit ist eine dieser fantastischen Ressourcen deren Menge wir zu beginn unseres Lebens nicht im Ansatz überblicken können. Aber irgendwann wird uns klar, dass alles, egal was es auch ist, ein Ende hat. Mir fällt dazu ein Film ein den ich gern einmal wieder sehen würde. "Mr. Magoriums Wunderladen". Dabei geht es um einen Spielzeughersteller der von sich selbst behauptet schon über 250 Jahre alt zu sein und in New York einen Laden besitzt. Irgendwann sagt er, mit einem grinsen auf dem Gesicht:
"Ich habe mich einmal in ein wunderschönes paar italienische Schuhe verliebt und mir davon so viele Paare gekauft, dass es für mein Leben lang reicht. Dies hier ist mein letztes Paar."
Natürlich ist es keinem von uns vergönnt über 250 Jahre alt zu werden. Aber ich für meinen Teil werde das auch nicht nötig haben. Denn auch hierzu fällt mir ein Zitat ein, dessen Ursprung ich nicht mehr kenne, das sich aber perfekt an das Ende dieses Eintrags anpassen lässt.
"Warum die Qualität des Lebens an der Anzahl der Jahre messen und nicht daran, wie schön diese Jahre waren."
Und wenn bald das neue Jahr anbricht, dann nehmt all diese 31.536.000 neuen Sekunden und versucht wenigstens die Meisten davon zu genießen.
LearMontag, 29. November 2010
Die Angst vorm leeren Blatt oder so....
Der Vorteil in der heutigen Zeit ist der, das man mit seiner Unzulänglichkeit nicht in Form von zusammengeknülltem Papier, das überall auf dem Boden herumliegt, konfrontiert wird. Es bleibt lediglich das beissende Gefühl etwas nicht vollendet zu haben.
Eigentlich hatte ich vor aus diesen Gründen noch einen oder zwei Tage zu warten bis ich mich wieder dransetze, aber wenn ich es aus guten Gründen schleifen lasse, lasse ich es auch bald aus schlechten Gründen schleifen. Dieser letzte Satz und der Titel des heutigen Eintrags sind mehr oder weniger wörtliche Zitate eines Freundes und ich hoffe er vergibt mir das meine Fantasie nicht ausreicht mir heute etwas eigenes Auszudenken, aber tatsächlich ist "Die Angst vorm leeren Blatt" das einzige über das ich mit gutem Gewissen schreiben kann.
Wenn man sich die Thematik des leeren Blattes mal genauer ansieht, so scheint sie im ersten Moment weniger elementar als vielleicht die Angst vor dem Tod, die Angst im Dunkeln oder die Angst vor Spinnen. Dies sind nur willkürliche Ängste von denen man öfter hört und die einem Menschen, der diese nicht teilt, sicherlich nicht rational vorkommen. Die Angst vor dem leeren Blatt ist allerdings eine, die sicherlich jeder schoneinmal hatte. Vielleicht ging es dabei nur indirekt darum, einen Text zu vollenden als vielmehr darum, keine Spuren zu hinterlassen. Dieses Gefühl kommt nicht oft, aber wenn es da ist, dann beisst es sich oft fest und lässt uns nur schwer wieder los. Wie oft seid ihr schon bei der Arbeit gewesen oder in der Schule, dem Studium oder was auch immer und habt euch nach dem Sinn gefragt von dem was ihr tut. Habt euch gefragt, "wird sich irgendwer dafür an mich erinnern?".
In so einem Fall hilft es mir häufig zu überdenken, welche Prioritäten man sich selbst im Leben setzt. Will ich etwa, dass jeder meinen Namen kennt? Dann wäre eine Schauspielkarriere mit sicherheit etwas erstrebenswertes. Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge, die meisten die so etwas Anfangen enden mit einem "Almost Famous" T-Shirt in einer Ein-Zimmer Wohnung und hoffen, dass sie ihren Zweitjob nicht verlieren. Ist es andererseits so erstrebenswert die Welt zu verändern? Ich fürchte hier müssen wir der tatsache ins Auge sehen, dass nur wenigen diese Gelegenheit geboten wird. Erzwingen lässt sich soetwas kaum. Ihr könnt es gerne versuchen, aber ich fürchte nach wenigen Jahren wird euch eher das Gefühl der unfähigkeit auffressen. Jenen die dies mit einem Kopfschütteln lesen sei gesagt, es ist meine Meinung wenn ich sage: Die Welt lässt sich nicht von einzelnen Verändern.
Ich für meinen Teil bekämpfe die "Angst vorm leeren Blatt" mit einem einfachen Gedankenspiel. Der erste Schritt dabei ist sich das eigene Alter ins Gedächtnis zu rufen. Ich bin noch sehr Jung. Mir bleibt, mit etwas Glück, also noch einiges an Zeit Spuren im Sand zu hinterlassen. Der Zweite Schritt ist sich umzudrehen um nachzusehen, ob man die vielleicht bereits hinterlassen hat. Auch auf steinigen Wegen hinterlässt man Spuren.
Der letzte Schritt ist in die Zukunft zu blicken und sich zu überlegen ob man ein Ziel hat und ob man darauf zusteuert. Viele Spuren kommen von ganz alleine, wenn man dazu Bereit ist fester aufzutreten.
Es mag immer wieder vorkommen das man ein leeres Blatt anstarrt und sich davor fürchtet etwas anzufangen. Eine Geschichte zu schreiben und zu fürchten niemand findet sie interessant genug sie zu lesen. In solchen Momenten ist es ein schönes Gefühl sich zu sagen:
"Hey, das ist meine Geschichte und du kannst verdammt nochmal stolz darauf sein, dass ich dich daran teilhaben lasse!"
Lear
Montag, 22. November 2010
Viele Wege führen nach Rom...
Das Thema des heutigen Eintrags lautet: "Viele Wege führen nach Rom...". In gewisser Weise knüpfe ich damit an das finale Statement des letzten Eintrags an das da lautete:
"All die Ereignisse in unserem Leben die uns prägen, seien sie nun positiver oder negativer Natur, sind doch letztendlich Pflastersteine die uns den Weg ebnen. Der ein oder andere mag nicht allzu hübsch sein, und vielleicht erinnern wir uns auch nicht mehr genau daran wie die Steine aussehen, die wir vor einer ganzen Weile gelegt haben, aber wenn man sich am Ende des Weges umdreht, sich den Weg nochmal ansieht, den man hinter sich hat und nicht überwiegend des Bedauerns wegen weint, kann man das ganze schon als Sieg verbuchen."
Im heutigen Eintrag möchte ich mir gerne den letzten Abschnitt meines Weges nocheinmal genauer ansehen. Was aufgrund meines aktuellen Studiums einen interessanten Zusammenhang bietet. Karten jeder nur erdenklichen Art waren ein Hauptbestandteil der letzten 3 Jahre meines Lebens. Ich analysiere sie, korrigiere sie, erschaffe sie selbst. Ich bereite damit den Weg für viele andere die sich ihres Weges nicht sicher sind. Im wahrsten Sinne des Wortes denn als Teil dieser kartographischen Welt versteht man viel leichter die Zusammenhänge einzelner Ereignisse oder Zustände und kann dieser Wissenschaft den nötigen Respekt entgegen bringen, den sie verdient hat.
Erwähnt man seinen Beruf gegenüber Personen, die dieses Verständnis nicht aufbringen können, so beginnt man irgendwann ein riesiges Fragezeichen zu sehen das über ihren Köpfen schwebt. Zusammen mit Fragen wie "Was? Das kann man studieren?" oder "Was? Diesen Beruf gibt es noch?". Wobei die interessanteste Reaktion keine Frage sondern eine Aussage ist die da wäre: "Was? Das braucht doch kein Mensch mehr!"
Eigentlich ist das wirklich schade, denn in was für einer Welt würden wir leben, wenn es keine Kartographen geben würde. Am Rand historischer Karten findet man oft den Schriftzug "Terra Incognita", das unbekannte Land, oder "Hier seyen Drachen", was soviel bedeutet wie "Da waren wir noch nicht aber ist sicher echt böse da!" Stellen wir uns nur einmal vor, alle Karten würden von heute auf morgen völlig verschwinden. Luft- und Schiffsverkehr würden zum Erliegen kommen und der Straßenverkehr, zumindest der auf deutschen Autobahnen würde völlig zum Stocken geraten (Leute die nicht wissen wohin neigen zur Panik). Der Güterverkehr würde aufhören zu existieren, da keiner mehr wüsste wo die Güter hin müssen. Auf einmal wäre überall um uns herum eine neue Terra Incognita und alles voller Monster.
Und auf einmal wüssten die Menschen, was sie der Kartographie verdanken.
Vor allem aber finde ich schade, dass in einer Welt, in der so wenige den Weg kennen der vor ihnen liegt, eine Welt, die es so vielen schwer macht ihren Kurs zu bestimmen, gerade der Wissenschaft so wenig Bedeutung beigemessen wird, die zumindest versucht diese Wege aufzuzeigen. Ich weiß eine Landkarte ist kein Ratgeber für Lebenssituationen und ich verlange auch gar nicht, dass jeder der dies liest sofort rausgeht und die Welt mit anderen Augen sieht. Aber versucht mal zu zählen wie oft in der Woche ihr euch von einer Karte, einem Stadtplan oder lediglich einer Wegbeschreibung abhängig macht und stellt euch vor wie es wäre, wenn ihr dies nicht könntet.
Die heutige Moral stammt aus einem Buch das ich aktuell lese. "Die Karte meiner Träume" von Reif Larsen beschreibt die Reise eines Jungen der die Welt in Karten sieht und jede Kleinigkeit die ihm die Welt bietet illustriert und in Karten festhält. In diesem Buch gibt es eine Situation in der dieser Junge unter einem Tisch sitzt und die Rede eines älteren Herrn hört. Das Thema dieser Rede ist die Kartierung des Staates Nord-Dakota. Während dieser Rede sagt dieser Mann folgendes:
"Eine Karte ist mehr als nur Striche und Punkte. Sie verzeichnet nicht nur, sie erschließt und schafft Bedeutung, sie ist ein Brückenschlag zwischen Hier und Dort, zwischen scheinbar unvereinbaren Ideen die wir nie zuvor im Zusammenhang gesehen haben."
Lear
Montag, 15. November 2010
Der Lauf der Dinge
so gut wie sicher, das diesen Blog keiner mehr lesen wird, habe ich doch selbst 8 Monate gebraucht
um hier mal wieder vorbei zu schauen. Eine Alte Präsentationsweisheit lautet, seine geistigen Ergüsse stets kurz und knackig zu halten, also kann ich kaum erwarten meine wenigen treuen Leser mit einem alle 8 Monate stattfindenden Blog bei Laune zu halten. Ich überlege gerade ob ich einen Link bei Facebook einbringen soll und, um vielleicht ein paar Leute mehr anzulocken, mal wieder eine gewisse Regelmäßigkeit reinbringe. Einmal die Woche dürfte schon drin sein, aber ich bin mir nicht sicher ob es so viele sinnige Themen gibt. Warten wir es ab.
Der heutige Eintrag trägt den Titel:
"Der Lauf der Dinge"
Dieser Titel ist nicht sinnlos gewählt und schon gar nicht aus der Luft gegriffen. Es ist lediglich der Versuch die Ereignisse der letzten Wochen in einen Satz zu fassen. Adäquat wäre nun sicherlich ein Satz wie "Ich habe lange über diesen Titel nachgedacht" aber eigentlich ist er mir in den Schoß gefallen. Denn manchmal ist es recht einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und er scheint uns förmlich anzuspringen.
Also wie laufen die Dinge derzeit? Und genauso wie ich es nicht geschafft habe meinem Titel einen rein negativen oder rein positiven Unterton zu verleihen, so kann ich es auch nicht mit den einzelnen Ereignissen tun, die mein Leben in letzter Zeit bestimmen. Allerdings gilt auch hier, Ausnahmen bestätigen die Regeln.
An dieser Stelle meiner abendlichen Schreiberei komme ich in einen Gewissenskonflikt. Denn zum einen verspreche ich mit dem Titel einige Dinge aufzulisten, andererseits bin ich niemand der gerne aus dem Nähkästchen plaudert. Ich denke ich verrate nicht zu viel von mir selbst oder irgend jemandem den ich kenne, wenn ich sage, dass Verlust und Verlustangst in letzter Zeit allgegenwärtig sind. Dies erstreckt sich vom tatsächlichen Verlust geliebter Menschen und anderer Zeitgenossen bis hin zur Einsicht das nicht alles immer so ist wie es scheint. Letzteres kann natürlich auch tröstlich sein. Aber die Irritation über viele falsche Ansichten über die uns das Leben aufklärt kann schließlich auch zum Verlust des Vertrauens in die eigene Auffassungsgabe führen. Womit wir wieder bei Verlustangst wären. Verteufelt!
Der Trick bei diesen Ängsten ist letztendlich der, etwas Abstand zu nehmen. Menschen neigen grundsätzlich dazu, nur einem sehr kurzen Zeitraum ihre Beachtung zu schenken. Meistens handelt es sich dabei um das Jetzt und viele rühmen sich auch damit, einzig und allein im Jetzt zu leben. Es gibt da ein Sprichwort das mir hierzu einfällt:
"Das Gestern ist Geschichte. Das Morgen ist ein Mysterium. Das Heute ist ein Geschenk."
Und es gibt nichts was mich daran stört, mit Ausnahme der Tatsache, dass es viele Menschen gibt, die es meiner Meinung nach falsch deuten. Ich wäre der letzte der versucht jemandem seine Meinung aufzudrängen, aber ich würde stets versuchen sie zu erläutern. Ohne Frage ist jede Minute die wir haben, jede Stunde und jeder Tag, der aus diesen Minuten wird, ein Geschenk. Doch das Sprichwort scheint für viele Menschen festzulegen das lediglich das Heute wichtig ist. Doch gäbe es das Geschenk des Heute ohne die Geschichte von Gestern? Und ohne dieses Heute gäbe es da das Morgen? Könnten wir die Zukunft ohne die Geschichte genießen und wäre unser Gestern ohne das Morgen interessant?
Es ist wichtig über diese Dinge nachzudenken und darüber zu sprechen. Ich für meinen Teil schreibe sie mir von der Seele ohne die Möglichkeit zu vergessen, dass es ausser mir selbst, keiner mehr lesen wird. Aber was macht das schon? Wenn ich in ein paar Jahren zufällig entdecke, das dieser Blog in den weiten des Webs noch existiert, werde ich diesen Eintrag lesen und lächeln. Denn mit den Geschichten die ich erzähle, kommen die Erinnerungen. Und auch wenn sie nicht immer Positiv sind, sind sie doch ein Teil meines Gesterns.
Gegen Ende meiner Einträge, die ich ab heute versuche wöchentlich zu schreiben, versuche ich stets ein abschließendes Statement zu setzen. Oft werden es Dinge sein die große Männer und Frauen bereits vor mir gesagt haben, oft werden es eigene Kreationen sein. Heute ist es eine eigene Kreation, die viele Männer und Frauen bereits vor mir so, oder so ähnlich formuliert haben:
All die Ereignisse in unserem Leben die uns prägen, seien sie nun positiver oder negativer Natur, sind doch letztendlich Pflastersteine die uns den Weg ebnen. Der ein oder andere mag nicht allzu hübsch sein, und vielleicht erinnern wir uns auch nicht mehr genau daran wie die Steine aussehen, die wir vor einer ganzen Weile gelegt haben, aber wenn man sich am Ende des Weges umdreht, sich den Weg nochmal ansieht, den man hinter sich hat und nicht überwiegend des Bedauerns wegen weint, kann man das ganze schon als Sieg verbuchen.
Lear
Montag, 15. März 2010
Ein, zwei Sekunden
Wie an meinem letzten Blog zu erkennen war bin ich Musiker. Viele würden sagen: "Gar nicht, du bist Bassist" und für den ein oder anderen mag es nicht das gleiche sein, aber selbst wenn, so trage ich meinen Bass mit stolz. Wie auch immer, seit kurzem habe ich ein kleineres Akustik Projekt mit einem Freund, der schon lange Zeit mein Gitarrist erster Wahl ist. Wir haben schon die ein oder andere Band zusammen überlebt und spielen immer wieder gerne zusammen und da ich keine Namen nennen will gebe ich ihm für diesen Eintrag ruhig mal den Namen Drhdt (Die rechte Hand des Teufels).
Drhdt und ich waren also in unserem derzeitigen Proberaum und es lief wirklich gut. Da wir beide Studenten sind und gerade eine Klausurphase hinter uns hatten, hatten wir beide nicht die größte Zeit um zu Proben, aber unsere Songs liefen sehr gut. Und wie das so ist macht man hin und wieder eine kleine Pause. Als wir beide den Proberaum verließen, fiel durch einen Zufall der so noch nie vorgekommen war, die Tür zu.
An dieser Stelle wäre jetzt zu erwähnen das die Schlüssel zu selbigem noch INNEN lagen und die Tür nur mithilfe desselbigen zu öffnen war.
Die Fluchworte die dieser Aktion folgten, kann ich nicht rezitieren da ich glaube das ich nur einmal ein so tiefes Tor zur Hölle öffnen möchte. Belassen wir es einfach dabei, das jede Nonne sofort vom Glauben abgefallen wäre.
Spaßigerweise lagen natürlich Drhdt's und mein Handy, sowie seine Autoschlüssel auf unseren Jacken... IM Proberaum... und lediglich meine Autoschlüssel hatte ich zufälligerweise in der Tasche.
Es folgte eine Tour die in ihrer Gesamtheit wohl 2 Stunden und eine Fahrt über 100 km entsprach um an einen Ersatzschlüssel zu kommen, in dessen Zuge wir fast ein Baby aufweckten, fast die Polizei auf uns gehetzt wurde und der Drang sich zu betrinken bis ins unermessliche anstieg.
Durch zwei Sekunden in denen wir nicht auf die Tür geachtet hatten wurde uns der ganze Abend versaut, der schon so schön begonnen hatte.
Daraus lässt sich zumindest schließen, das das letzte aller Naturgesetze auf das man sich wirklich noch verlassen kann, Murphys gesetzt ist laut dem alles was schiefgehen kann schiefgeht.
Und als Schlussbemerkung:
"Wenn sich eine Tür schließt öffnet sich dafür ein fenster".... Vielleicht sollten wir ein Fenster einbauen lassen.
Euer Lear